Projekt „feminationSZ“ – 100 Jahre Frauen-Mode – 100 Jahre Frauen(wahl)recht – 100 Jahre Frauen-Rollen
Die Projektgruppe „feminationSZ“ hat sich zum Ziel gesetzt, Mädchen* mit ihren Meinungen, Sichtweisen und individuellen Lebenswirklichkeiten in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen.
Den Rahmen bietet die Auseinandersetzung zum Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“.
Dazu entwickelte die Projektgruppe innovative und kreative Beteiligungsformen, die es Mädchen* ermöglichen, sich mit Rollenbildern, Rollenzuschreibungen, der Geschichte der Frauenbilder und Frauenrechte und ihren eigenen Rollen auseinander zu setzen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das Projekt sensibilisiert für die Themen Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit, ohne fertige Lösungen oder Meinungen zu präsentieren. Vielmehr regt es zum Nachdenken und zu Diskussionen an und bietet somit Raum für die eigene Meinungsbildung, eine Auseinandersetzung und einen Austausch.
Akteure:
Das Projekt „feminationSZ“ findet im Rahmen der aufsuchenden Jugendsozialarbeit in Steglitz-Zehlendorf statt. Es erreicht somit Mädchen*, die ihre Freizeit auf der Straße oder in Shopping-Centern verbringen und nicht selten ein klassisches Rollenbild haben.
Koordiniert und begleitet wird das Projekt vom MoWo – Mobiles Wohnzimmer für Jugendliche in Steglitz-Zehlendorf des Nachbarschaftshaus Wannseebahn e.V.. Unterstützt wird es durch Outreach – mobile Jugendarbeit gGmbH, Zephir gGmbH und das Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf. Die Schirmherrschaft für das Projekt hat die Bezirksbürgermeisterin Frau Richter-Kotowski übernommen.
Finanziert wird es über STARKgemacht! Jugend-Demokratie Fonds Berlin.
Ziel:
Das Mädchen*projekt, das unter dem Thema “Jubiläum 100 Jahre Frauenwahlrecht“ stattfindet, hat zum Ziel, Mädchen* mit ihren Meinungen, Sichtweisen und individuellen Lebensrealitäten im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen. Dazu wird mit den Projektinhalten und deren Ergebnissen eine Ausstellung konzipiert.
Zielgruppe:
Mädchen* und junge Frauen* aus Steglitz-Zehlendorf im Alter zwischen 12 und 21 Jahren.
Kurze Projektskizze:
Innerhalb des Projektes gibt es unterschiedliche Stränge/ Dimensionen, über die die Mädchen* zum Thema "Rolle und Rechte der Frau" angesprochen werden:
Mode:
Der Aufhänger zur Auseinandersetzung mit dem Thema Frauenrechte/ Frauenrollen(zuschreibungen) ist die Mode im Wandel der Zeit.
Seit dem Sommer 2008 ist unser "MoWo" für Jugendliche im Bezirk Steglitz-Zehlendorf unterwegs.
In diesem Zuge werden Fotoshootings mit Mädchen* veranstaltet. Es gab einmal ein plakatives Fotoshooting, bei dem die unterschiedlichen Epochen mit für diese Zeit fortschrittlichen Frauen dargestellt werden.
Vom 11. bis 13. Oktober gab es ein Shooting im Rahmen des Weltmädchen*tages im Rathaus Steglitz in den Räumen der Bezirksstadträtin Carolina Böhm und zwei weitere Shootings – einmal im Rathaus Steglitz und einmal in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek.
Bei diesem Shooting geht es um den Alltag der Frauen. So haben die Mädchen* ein Selfie von sich in ihrer eigenen Kleidung gemacht, um dann in ein historisches Kostüm zu schlüpfen und von einer Fotografin in Szene gesetzt zu werden. Diese Bilder werden einander gegenüber gestellt und mit einem Zitat dazu von dem jeweiligen Mädchen* versehen.
Durch das Schlüpfen in ein Kostüm und damit in die Rolle einer historischen Frauenfigur, werden damalige Rollenbilder für die Mädchen* erlebbarer und somit nachvollziehbarer. Die Auseinandersetzung über den kreativen Weg der Mode macht ihnen Spaß und sie machen erstaunliche Entdeckungen, wie z.B. dass Frauenkleider früher oft schwer und kompliziert anzuziehen waren und sie sich so eingeengt fühlen und fangen darüber an, über Rollenbilder nachzudenken und ihre eigene Rolle zu reflektieren.
Kunst:
Vom 28. bis 30. September fand ein Graffiti-Workshop für Mädchen* in den Räumen der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek statt. Die Mädchen* fertigten Schablonen ihrer Gesichter an und konnten diese und ihre Statements auf Stromkästen in Steglitz-Zehlendorf sprayen (rund um die Schloßstraße).
Vom 22. bis 24. Oktober fand die Mädchen*-Baustelle statt. Hier konnten Mädchen* beim Silhouetten-Bau (Die Veränderung der Frauen-Silhouetten über die Epochen als "Statuen") mitwirken. Diese Statuen werden später im öffentlichen Raum an Aktionstagen aufgestellt und können von Passant*innen mit Kommentaren und Meinungen mittels Kreidestiften beschrieben werden.
Raum:
Hier markieren Mädchen* Orte, an denen sie sich gerne aufhalten, aber auch solche, an denen sie sich unwohl fühlen. Idealerweise können diese Orte dann in Bezug zu historischen "Frauen-Orten" setzen. Also: wo haben sich Frauen vor 100 Jahren aufgehalten? Wo durften sie sich ggf. nicht aufhalten etc.?
Information:
Aus dem oben genannten wird eine Art Spiel entwickelt. Die Idee ist es, ein Quartett o.ä. zu entwickeln, das die passenden Infos über die Epochen zusammenstellt (Mode der jeweiligen Zeit/ Rolle der Frau in dieser Zeit/ gesellschaftspolitischer Kontext, Gesetze u.ä./ Räume und Aufenthaltsorte). Dieselben Infos können auch in einem Online-Spiel verarbeitet werden. Dies soll gemeinsam mit interessierten Mädchen* entstehen und ist daher noch nicht festgelegt und ergebnisoffen.
Seit dem Sommer 2008 ist unser "MoWo" für Jugendliche im Bezirk Steglitz-Zehlendorf unterwegs.
Alle Ergebnisse der unterschiedlichen Projektstränge laufen in einer Ausstellung zusammen, die die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und die wiederum zum Austausch und zur Auseinandersetzung anregt.
Wichtig!
Ganz wichtig ist, dass alle Projektinhalte von den Mädchen* selbst mitbestimmt und mit diesen entwickelt und abgestimmt werden müssen!